In der Wiese liegen, Sonne tanken, die Aida bei der Fjord-Durchquerung beobachten und einfach nichts machen. Ringøy Camping am Hardangerfjord lädt die Akkus nach zwei kalten Nächten und der Wanderung zu den Husedalen-Wasserfällen wieder auf. Am zweiten Abend trifft ein weiterer T3 Bulli auf dem Platz ein. Die jungen Hamburger sind auch etwas länger unterwegs und haben ebenfalls die Besichtigung des Vøringfossen geplant, Norwegens Wasserfall mit der höchsten Fallhöhe von 164m.
Wir fahren am kommenden Morgen gegen 12 Uhr los und kommen nach nicht mehr als 3 Kilometern in einen Tunnel. Dort geht es Richtung Bergen oder Richtung Oslo. Wir nehmen im Kreisverkehr die zweite Ausfahrt nach Oslo, da Eidfjord wieder ein kleines Stückchen in dieser Richtung liegt – und richtig gelesen, im Tunnel gibt es einen Kreisverkehr, blau beleuchtet, völlig abgefahren.
Eidfjord liegt am Ende des Fjordarms und ist ein kleines Dorf, ganz hübsch hergerichtet mit in Strick eingehüllten Birken am Ortseingang. Ansonsten ein paar kleinere Cafés und Imbissbuden. 10 Minuten weiter im Tal befindet sich nach mehreren Tunnelfahrten den Berg hinauf am rechten Straßenrand ein Fahrstreifen zum Abstellen des Fahrzeugs, den wir nach vorher mehrmaligem Halten dann auch noch entdecken. Wir parken den Bulli und schnüren die Wanderschuhe, um den Trail entlang des Flusses zum Fuß des Wasserfalls zu laufen. Die Tour dauert knapp 1,5h hin und zurück, ist aus unserer Sicht leider aber nicht so spannend wie die vorige Tour in Kinsarvik. Über große Steine geht es im Tal entlang bis man in der Nähe des Wasserfalls ankommt. Die Gischt macht einen nass, der Pfad ist rutschig und die Sicht wird mit abnehmender Entfernung ebenfalls nicht besser. Für Fotos ist es weiter weg sogar besser. Sehr beeindruckend, wie sich auch hier die Natur ihren Weg bahnt. Gelohnt hat es sich in jedem Fall, das Tal ist schön im Sonnenlicht – evtl. reicht aber auch die Fahrt zum oberhalb gelegenen Hotel mit dem Blick aus der Vogelperspektive. Auf der Rückfahrt zum Hardangerfjord gönnen wir uns ein Softeis in Eidfjord und steuern auf die andere Fjordseite zu. Die Hamburger mit dem T3 zuckeln uns auf dem Weg zurück ins Tal dann auch noch entgegen, hinter sich eine lange Auto-Karawane.
Wir umrunden den Kreisverkehr im Tunnel ein zweites Mal und landen auf der Hardangerbrücke, ein modernes Bauwerk, was den kompletten Fjord überspannt (150 NOK Maut). Auf der anderen Seite geht es wieder in ein dunkles Tunnelloch, erneut ein Kreisverkehr im Tunnel und dann sieben Kilometer durch die Dunkelheit. Auf der nördlichen Fjordseite schlängeln wir uns über wieder recht enge Straßen, leider unterbrechen immer wieder Baustellen die ansonsten aussichtsreiche Strecke. Nach diesem Rumgekurve entdecken wir im Prospekt des Tourismusverbands einen Apfelladen, der in Norwegen recht bekannt sein soll. Kurze Zeit später sind wir dann wirklich in Steinstø, biegen links auf den Parkplatz und stehen direkt an einer Apfelplantage oberhalb des Fjords. In einem kleinen Haus (Steinstø Kakebu) servieren die Gastgeber selbst gebackenen Apfelkuchen mit Vanille-Eis. Wir schmelzen genauso dahin wie das Vanille-Eis, ein Traum. Da nehmen wir doch direkt noch einen Apfelmuffin (der uns am Abend das Regenwetter sowas von versüßt) und einen Apfelsaft mit. Mit einem Tipp für einen Campingplatz in Norheimsund und vollen Mägen fahren wir vom Hof.
Bei der Ankunft auf dem nicht ausgeschilderten Campingplatz fängt es an zu regnen. Wir füllen die Selbstauskunft auf, schmeißen die Gebühr in einen Umschlag und sind dann ganz alleine. Mit Blick auf den Steindalsføssen, Norwegens meistbesuchten Wasserfall, hinter dem man auf einem gepflasterten Weg entlang gehen kann, schlafen wir ein. Am folgenden Morgen taucht im strömenden Regen der Niederländer Frans auf, er schlägt seine Zelte auf, während wir unsere Abbrechen. Frans reist allein und erzählt uns, wo er schon war und dass er dieses Jahr noch seine Tochter in Tasmanien für eine Hiking-Tour besuchen wird. Da er zu Fuß unterwegs ist, nehmen wir ihn im Bus mit in den Ort. Wir durchstöbern die kleinen Läden, ich finde einen Pulli, dann füllen wir unsere Lebensmittel-Vorräte wieder auf. Bei der Abfahrt sehen wir Frans nochmals, der auf der Suche nach einer neuen englischen Reiselektüre noch nicht fündig geworden ist. Nächstes Ziel: ein Campingplatz vor den Toren Bergens.
Über ein paar Bergpässe cruisen wir im Regen Richtung Bergen. Der Tagesplan sieht sonst nichts mehr vor. In Bergen staut sich der Verkehr, der erste Campingplatz taugt uns gar nicht. Wir fahren nochmals 20 Minuten und landen in Haukeland, dort schlagen wir keine 25 Minuten vor dem Stadtzentrum die Zelte auf. Der Lone Campingplatz ist sehr gut besucht, die Wiesen sind vom Regen getränkt und weisen schon tiefe Spuren auf. Mit Mühe und Not finden wir einen Platz, während wir uns immer noch über den frech hohen Preis und die unverschämten Preise für das WLAN (was wir dann auch nicht nutzen) ärgern. Außer in Göteborg haben uns die Campingplätze in der Nähe von Knotenpunkten nicht so gut getaugt.
Am Abend machen wir dann noch mit den Nachbarn aus Schweinfurt Bekanntschaft und Chima findet mit deren Hund Sancho einen Spielkameraden. Das Licht geht heute etwas früher aus, die Stadtbesichtigung Bergens soll schließlich rechtzeitig beginnen…
Campingplatz:
1. Unbekannter Platz, Norheimsund (200 NOK inkl. Strom & Dusche)
2. Lone Camping, Haukeland (295 NOK inkl. Strom, Dusche 10 NOK)
Hi,
Ich lese nun schon immer mal wieder Euren Blog und freue mich immer mehr hier und da ein zwei Infos aufzuschnappen. Ich arbeite übrigens mit Christian zusammen bei Bertrandt in Hamburg und er hat mich auf deine Seite gebracht. Ich bin mit meiner Freundin und meinem Bulli ebenfalls ab dem 25. Juli unterwegs nach Norwegen, allerdings dann nur 2 Wochen. Ich bin gespannt ob wir uns dort dann vlt über den weg laufen. Ich wünsche Euch auf jedenfall noch mega Viel Spaß bei Eurem Trip.
Gruß Philipp
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Hi, wir fahren gerade Richtung Lofoten, dann über Schweden Richtung Süden. Begegnen werden wir uns daher leider nicht. Genießt es, die Natur ist einfach traumhaft hier! Und packt für jedes Wetter Klamotten ein 😉
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Also WLAN ist auf dem LONE Campingplatz bei Bergen inzwischen inklusive und funktioniert ganze gut. Dafür ist der Preis von 295 auf 300 Kronengestiegen, Dusche 10 Kr (Stand: 08/2019)
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Viel Spaß in Bergen, Steffen
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