Soltau in der Lüneburger Heide, unser erster Übernachtungsstopp auf der Route in den Norden, ist das letzte Intermezzo in Deutschland für die nächsten drei Monate. Bei schönem Wetter geht es zunächst Richtung Hamburg, wo uns die ersten Wolken und Windböen begegnen, die Vorboten des schlechten Wetters bei der Überfahrt nach Dänemark. Ab Flensburg erwartet uns peitschender Regen auf dem Weg nach Højer, unserem ersten Anlaufpunkt in Dänemark. Mit dem Lenkrad auf 45-Grad-Stellung fahren wir Richtung dänischer Westküste, der 2,55 m hohe Bulli bietet dann doch deutlich mehr Angriffsfläche als ein Pkw. In Højer hört der Regen dann zum Glück auf, ein relativ spärlich besuchter Platz mit wassergetränkten Wiesen erwartet uns. Aber man kann es sich gerade in einem kleinen Bus sehr gemütlich machen, mit der Aussicht auf eine Woche mit viel Sonnenschein gleich zweimal.
Die schönste Straße Dänemarks
Nach einer windigen und kalten Nacht geht es am 03. Juni weiter entlang der Küste Richtung Norden. Ein kurzer Abstecher in Møgeltonder muss sein, hier befindet sich die vermeintlich schönste Straße Dänemarks. Eine gepflasterte Allee an der sich Reetdachhäuschen reihen und sich kleine Cafés und Kunstläden verstecken. Tagesziel ist Hvide Sande, ein Küstenabschnitt mit mehreren Campingmöglichkeiten direkt hinter den Dünen. Auf dem Weg dorthin legen wir noch einen Stopp in Ribe ein, eine alte Hafen- und Handelsstadt. Frischer Waffelduft weht hier durch die Gassen, während am kleinen Fischerhafen geangelt und beim Krämermarkt gestöbert wird.
Dünentraum in Hvide Sande
100 km nördlich, bepackt mit frischem Gemüse und der Erkenntnis, dass dänische Lebensmittel nicht wirklich teurer sind als deutsche, stellen wir den Bulli dann in Hvide Sande das erste Mal für zwei Nächte ab. Die Wettervorhersage stand auf sonnig, wenn auch keine 35 Grad wie in unserer Heimat Stuttgart, vielmehr müssen wir uns mit 14 Grad und Sonnenschein begnügen, gepaart mit einer steifen Brise. Zu was hat man die entsprechenden Windbreaker etc. eingepackt, muss sich ja gelohnt haben, den Bulli so voll zu packen. Keine 80 m hinter dem Campingplatz erwartet uns ein breiter, verlassener Sandstrand hinter den hohen Dünen an der Nordseeküste. Genial für Spaziergänge mit Chima. Baden ist hier bei 13 Grad Wassertemperatur leider noch nicht drin. So lassen sich zwei sehr entspannte Tage am Meer verbringen. Besonders schön, wenn die junge Dame hinter der Camping-Rezeption uns mit einem sehr günstigen Preis für zwei Nächte überrascht und so die Reisekasse schont.
Am Abreisetag klettert das Thermometer nochmals auf über 20 Grad, die Reiseplanungen verschieben sich auf den Nachmittag, das Wetter nutzen wir am Vormittag noch ein paar Kilometer weiter nördlich an einem komplett leeren, weißen Sandstrand – einen kleinen Sonnenbrand am Schienbein inklusive 🙂 Als immer mehr Wolken aufziehen fahren wir weiter hoch in den Norden nach Løkken, einem weiteren Küstenabschnitt, der bereits in Nordjütland liegt. Das Wetter schwenkt hier leider auf gewittrig um, kleinere Regenschauer begleiten den Nachmittag und Abend. Das bietet Zeit, sich im Baumarkt noch schnell Sekundenkleber und doppelseitiges Klebeband zu besorgen – das hintere VW-Zeichen hat sich vom Bulli gelöst, das kann so nicht bleiben. Zwischen unzähligen Dauercampern platzieren wir uns am Abend auf dem relativ großen Campingplatz in Løkken, um am Folgetag bereits wieder aufzubrechen.
Süße dänische Waffeln und andere Köstlichkeiten
06. Juni, wir peilen bereits unseren Abschied von Dänemark an. Vorher schauen wir uns den von den Dünen bereits fast verschluckten Leuchtturm Rubjerg Knude an. Der Wind bläst über die Dünen und fegt uns den Sand ins Gesicht und die Klamotten. Ein schönes Naturschauspiel an einer wirklich schönen Steilküste. Auf der Weiterfahrt nach Frederikshavn an der Ostküste entdecken wir noch ein wirklich hübsches, kleines Café mitten in der Pampa. Ein kleiner Hotspot, den außer uns fast nur Dänen anlaufen. Hier genießen wir Waffeln und Rhabarberkuchen mit Sahne, Sahne und nochmals Sahne. Wir haben wirklich selten so süße und gleichzeitig leckere Sahne gegessen. Mit der nahe gelegenen Kirche bietet das Café zudem einen Ausflugspunkt, den man sich gerne mal anschauen kann – Blick auf den Leuchtturm und die Dünen in der Ferne inklusive.
Abschied von Dänemark in Frederikshavn
Am Abend fahren wir nach Frederikshavn an das Hafenterminal, um kurzfristig die Fähre nach Göteborg für morgen zu buchen. Etwas teurer als geplant, dafür aber zu einer angenehmen Zeit ergattern wir noch einen Platz auf der vollgepackten Fähre. Der Campingplatz (ca. 10 km entfernt) bietet uns am Abend dazu noch jede Menge Komfort und den besten Standplatz den wir bisher hatten. Mit deluxe Meerblick. Am nächsten morgen verabschieden wir uns dann mit der Fahrt in den Bauch des nach Fisch stinkenden Fährschiffes. Dreieinhalb Stunden später ist die Ankunft in Göteborg geplant.
Fazit Dänemark
Uns begeistert die Gastfreundlichkeit, egal ob im Café oder auf den Campingplätzen. Die Dänen sind ein sehr nettes Volk. Landschaftlich sind die Dünen wirklich toll, die Strände sind breit und schön. Neben den Windmühlen ist das dann leider aber auch schon alles, was man in diesem Teil Dänemarks besichtigen könnte. Zwei Tage länger würden sicher auch noch gehen, aber wir freuen uns ja so auf den Sommer in Schweden…
Das VW Zeichen :-))
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Euch scheint es gut zu gehen, schön zu lesen, lasst es euch weiter gutgehen und geniesst die Zeit (Auszeit, Freizeit, Hauptverkehrszeit, Mahlzeit)!
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Was ich sehr spannend find wer wohl die Berichte schreibt. Phil, schreibst Du alles? Bei euch beiden kann ich die Texte auf unterschiedliche Weise lesen. 😊
Viel spaß noch und genießt es. Ich freu mich aufs wiedersehn!!
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Haha. Philipp, hast dir wohl wieder ne Stunde Zeit genommen!? 😆 Tolle Bilder!
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Super Bilder! Und interessante Details 🙂
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